Karl Heinz Jerons Skulpturen singen eine im Grunde unendliche Anzahl an Songs, die mit Hilfe eines KI-Algorithmus generiert werden. Jeron schult seine KI-Software mit Field Recordings (NASA Weltraum-Sounds, Geräuschkulissen aus der Stadt oder Klängen aus der Natur).Jerons Musik machende Maschinen arbeiten eigentlich nicht viel anders als jeder andere Komponist auch: Zuerst lernen sie vorhandene Stile kennen und erstellen dann ähnliche technische Reproduktionen. Die KI erkennt Muster in der Struktur eines Stücks – zum Beispiel die verwendeten Akkorde, die Noten einer Melodie, Wiederholungen oder Variationen. Basierend auf diesen Mustern stellt die KI die „Logik“ eines Musikgenres wieder her und schafft schließlich einen unendlichen Pool neuer Kompositionen, die auf Originalen basieren oder sich bewusst von diesen unterscheiden.
Kryptische Lebenszeichen aus dem Multiversum
Karl Heinz Jeron
Karl Heinz Jeron wurde 1962 in Memmingen (Allgäu) geboren. Er lebt und arbeitet seit 2018 in Athen. Seine Kunst beschäftigt sich mit Alltagskultur, Medienwahrnehmung und Informationsverarbeitung. Er schafft eher Erfahrungen als Objekte. Jerons Werke reichen vom Gesangs- und Tanzroboter Sim Gishel über Kompositionen für elektrifiziertes morsches Gemüse bis hin zu Audio-Tourguides in Onshore-Windparks. Seine Arbeiten waren jüngst im Rahmen folgender Ausstellungen, Veranstaltungen und Kooperationen zu sehen: Athens Digital Arts Festival, ZKM Karlsruhe, Ars Electronica Linz, Documenta X, ICA London, Walker Art Museum Minneapolis, Berlinischen Galerie Berlin und Museum of Modern Art San Francisco.