Ausstellung
Luca Mercedes Braig
Luca Mercedes Braig (*1999 in Stuttgart) studiert seit 2020 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Andreas Opiolka, Cindy Cordt, Lisa Mühleisen, Heba Y. Amin und Ülkü Süngün. In ihren Zeichnungen, Fotografien, Installationen und Performances setzt sich Braig mit den verschiedenen Aspekten des Frau Seins auseinander und versteht sich selbst als Material. Die hier gezeigte unvollendete Serie nahm ihren Anfang zur Zeiten der Pandemie. In ihrem Zimmer schlüpft Luca Mercedes Braig in Rollen. So verbinden sich Performance und Zeichnung. Es entstehen Selbstbildnisse zwischen Inszenierung und tagebuchartiger Selbstbefragung. Die Portraits verhandeln feministische Themen, mentale Gesundheit, Digitalisierung und Popkultur. Humorvoll und zart. Schillernd und schmerzhaft. Verspielt und schonungslos, und dabei stets unverschämt gut an- oder ausgezogen, löst Braig die Figuren aus ihrer Singularität und erzeugt eine rauschende Mehrstimmigkeit.
Michl Brenner
Michl Brenner, Jahrgang 1957 malt und zeichnet seit er denken kann, seine "Bilder zum besseren Weltverständnis" sind der hoffnungslose Versuch, etwas Ordnung in das Weltchaos zu bringen. (Mittlerweile gibt es ca. 500 Stück davon, alle 30x40 cm!)
Ergänzt werden die Bilder durch verschiedene Versatzstücke, die ihren Beitrag zur allgemeinen Ratlosigkeit leisten. Die Preise für die Bilder liegen bei 350,- € /Bild, die Versatzstücke sind ebenfalls verkäuflich, hier liegt die Besonderheit darin, dass die Käufer und nicht der Künstler den Verkaufspreis bestimmen....
Martina Müller-Kruschwitz
lebt mit kurzen Unterbrechungen seit 2005 in Tübingen. Sie hielt 1994 zum ersten Mal eine Kamera in der Hand und ist seitdem fasziniert von bildgebenden Verfahren. Sie experimentiert mit analoger Kleinbild- und Mittelformatfotografie und seit Anfang 2023 mit den Möglichkeiten eigener Entwicklung von Filmen und Abzügen im Labor. Experimentelle Prozesse beim Entwickeln sowie analog und mechanisch erzeugte Überlagerungen von Belichtungen, Filmen und verschiedenen Kameras sind Schwerpunkt ihrer jüngeren Arbeiten in der Reihe ‚Überlagerungen‘ (2023).
In ihrer fortlaufenden Reihe ‚Lost+Found‘ (ab 2023) beschäftigt sie sich mit bereits belichteten Filmen aus den späten 80er bis und frühen 2000er-Jahren, die die Künstleringefunden, entwickelt und aufwendig sichtbar gemacht hat. Der große zeitliche Versatz seit Entstehung der Bilder bis zum Entwickeln bringt nicht nur chemische und entwicklungstechnische Hürden mit sich, es stellen sich bei der Auswahl der Bilder und deren Arrangements auch diverse spannende ethische oder rechtliche Fragen. Die Reihe möchte nicht nur einige dieser Bilder zeigen, sondern auch zur Diskussion anregen und einen in digitaleren Zeiten inzwischen anderen Umgang mit Bildern, Fotografie, Datenträgern und Datenschutz thematisieren.