Stahlbrücken verbinden Menschen und Orte, genau wie Taxifahrer. Nachdem sie die im Niedergang begriffenen Fabriken verlassen hatten, wechselten sie vom Stahl zum Rad. Unwissentlich haben sie ihr eigenes Sicherheitsnetz aufgebaut. Jetzt sehen sie zu, wie ehemalige Ölplattformen zu Skeletten werden, sich verrenken und aufbrechen. Der langsame Verfall macht ihre Themen immer lebendiger. Ihr Inneres wird greifbar, sichtbar, hörbar: Wenn sie schwer atmen, knacken und knarren sie. Unkonkrete Geräusche dringen aus Betonblöcken, verfangen in Metalldrähten, Hohlröhren und unbekannten Strukturen. Die Eingeweide einer glorreichen Vergangenheit. Das unsinkbare Schiff soll auf dem Meeresgrund gelandet sein, heißt es. Manchmal kann langlebiger Stahl das Zerbrechlichste sein.
Wǔ Lǐ Yún Wù
STRWÜÜ
Das Künstlerduo STRWÜÜ fand 2014 zusammen.
Sie kidnappten eine Pflanze, aßen für einen Stopmotionfilm und performten zusammen mit einer Riesenseerose in einem Wasserbecken. Sie machten unhörbare Klangobjekte, versuchten sich gegenseitig gleichzeitig als Marionetten zu benutzen und legten ziemlich lange einen Stock auf einem Papier ein kleines Stückchen weiter. Sie schichteten Tiere zu sich immer weiter erneuernden Mustern, versahen alte Drucker mit Prothesen und ließen Taubenflöten in einer riesigen Halle kreisen. Sie verknüpften Schnüre, um Klänge zu formen, überbrückten Zeit, um Raum zu generieren, begleiteten Industriebauten beim Oszillieren und zwangen Luft zu tanzen. Sie beraubten Ventilatoren ihrer kühlenden Wirkung, kochten Harz, um Reibung zu erzeugen und versenkten ein Myzel in Klagen.