Im Mai verlegt Raphael Verschëure sein Atelier in den Schlachthof. Jeden Mittwoch und Donnerstag ermöglicht er Einblicke in den Entstehungsprozess seiner Arbeiten und die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch. Weiterhin zu sehen ist seine Ausstellung "Was [übrig] bleibt", die bei der Kulturnacht Eröffnung feiert.
Spuren und Schichtungen ziehen sich motivisch durch Raphael Verschëures Werk. Vorwiegend auf Leinwänden, Papier und Karton schafft der in Hirschau lebende Künstler oft mit Tusche oder Acryl Bilder von beeindruckender Tiefe und Materialität. Fasziniert von den Effekten, die sich durch die Schichtungen verschiedener Glasuren auf Keramik ergeben, überträgt er in einer seiner Serien ebendiese Farbspiele auf Papier. In einer anderen Serie lässt sich Verscheure von im Sandboden hinterlassenen Fahrzeugspuren inspirieren. Er selbst sagt über das Motiv der Spur: „Es gab immer Momente in meinem Leben, die mich geprägt haben. Diese Spuren und Schichtungen sind für mich eine Möglichkeit, Leben darzustellen.“ In seinem Werk trifft deswegen oft genaue Recherche künstlerischer Techniken auf ein Zufallsmoment – als verändernde Kraft, die der handwerklich-präzisen Basis Lebendigkeit verleiht.