the house that jack built

Ausstellung

"Wie kann man sich von den in einer bestimmten Kultur verankerten Normen, Werten, Praktiken und Traditionen unabhängig machen? Genauer gesagt, wie kann man sich von dem Einfluss kultureller Erwartungen auf individuelles Verhalten, der Prägung kollektiver Einstellungen durch gesellschaftliche Normen und den Beschränkungen, die Traditionen auf persönliche Entscheidungen und Praktiken ausüben, befreien? Kann man Unabhängigkeit in Einsamkeit verwirklichen und aufrechthalten? Wie lange kann ein Mensch jedoch in Einsamkeit überleben? Wie beeinflusst dies das Leben eines Menschen und verändert die Essenz des Menschen?" Dies waren die Fragen, die der Multimediakünstler, Wessam Minavi, sich vor sechs Jahren gestellt hat, als er allein aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet ist. Um sie zu beantworten, hat er sein Leben zu einem Experiment gemacht und sich zu einem Versuchskaninchen.

Im Rahmen seiner Bachelorarbeit am Institute für Medienwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen stellt diese multimediale Kunstausstellung Wessams Leben in der aktuellen deutschen Gesellschaft als ein existenzielles Experiment aus. Die Kunstwerke fungieren dabei als die Ergebnisse dieses Experimentes. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Beamin‘ Suns, bestehend aus Wessam Minavi, Rena Minavi und Danylo Illinskyi und verbindet Fotografie, Videokunst und Klangkunst. Zu sehen sind:

Die Fotoserie “the house that jack built” von Wessam Minavi
Die Videokunst “jack built a house” von Beamin’ Suns
Sound-Art “dark forest: a postindustrial soundscape” von Beamin’ Suns

Die beteiligten Künstler*innen sind:

Fotokünstler: Wessam Minavi

Videokünstler*innen: Wessam Minavi, Danylo Illinskyi, Rana Minavi, und Majid Qadaksaz

Klangkünstler: Wessam Minavi, Danylo Illinskyi

Szenografie: Wessam Minavi, Rana Minavi, und Majid Qadaksaz

Grafikdesigner: Wessam Minavi und Danylo Illinskyi

Projektbetreuer ist Dr. Erwin Feyersinger. Er ist Akademischer Rat a. Z. am Lehrstuhl von Professor Susanne Marschall (Schwerpunkt: Audiovisuelle Medien, Film und Fernsehen), Co-Direktor des Research Center for Animation and Emerging Media und ein PI des Center for Rhetorical Science Communication Research on Artificial Intelligence (RHET AI).

Vernissage: 17.07.2024, Beginn: 18:00 Uhr

Begleitet wird die Vernissage von einem DJ-Set.

Eintritt frei. Spenden sind willkommen.

Video
Klang
Fotografie
Klang- und Videokunst
Fotografie

Wessam Minavi

Wessam Minavi, 1994 im Iran geboren und derzeit in Deutschland ansässig, startete seine akademische Reise mit einem Bachelor-Abschluss in englischer Sprache und Literatur an der Shahid Chamran Universität von Ahvaz. Im Oktober 2020 begann er sein zweites Bachelor-Studium in Deutschland und befindet sich seither an der faszinierenden Schnittstelle der Studienfächer Medienwissenschaften und Anglistik/Amerikanistik an der Universität Tübingen. Wessam ist nicht nur ein Geschichtenerzähler, sondern auch ein visueller Dichter, dessen Werk sich durch abstrakte Fotografie, Fotocollagen und filmische Experimente auszeichnet. Wessam verbindet nahtlos Akademie mit Kunst, indem er auf eine harmonische Art die anspruchsvollen Studien mit kreativer Exploration kombiniert. Seit 2015 arbeitet er aktiv an seinem autobiografischen Projekt: Er dokumentiert sein Leben, sowohl im Iran als auch in Deutschland, und setzt sich dabei mit Themen wie (Im)Migration, Identität, Depression und Sprachkommunikation auseinander. Sein künstlerischer Ansatz ist experimentell, multimedial und interdisziplinär und zielt darauf ab, mit seinen Werken einen Dialog über die Komplexität menschlicher Erfahrungen anzuregen.

Beamin’ Suns

Künstlergruppe

Mitglieder: Danylo Illinskyi, Rana Minavi, Wessam Minavi und Majid Qadaksaz